Ralph Gadow

Diplom-Biologe · Immunbiologe
Heilpraktiker · Diplom-Akupunkteur

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Mikrobiologie · Genetik
Biochemie · Neurobiologie

Nahrungsmittelunverträglichkeit behandeln


Nahrungsmittelunverträglichkeiten können unterschiedlichste Beschwerden und Symptome verursachen: Symptome der Haut (z.B. Juckreiz, Rötung, Ekzeme), Magen-Darm-Beschwerden und Reizdarm (z.B. Übelkeit, Blähbauch, Bauchschmerz), weiterhin Kopfschmerzen oder Migräne, Müdigkeit und Erschöpfung, auch Störungen des Immunsystems und Infektanfälligkeit, ebenso Kreislaufbeschwerden, Schwindel, Unruhe und Hyperaktivität sowie Depressionen, zudem Schlafstörungen, Gelenkbeschwerden und rheumatische Entzündungen.


Einzelne Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen ebenso wie Nahrungsmittelallergien bereits Minuten nach dem Verzehr zu Unverträglichkeitsreaktionen. Treten entsprechende Symptome so kurzfristig nach einer Mahlzeit auf (Sofortreaktion), ist das Vorhandensein einer entsprechenden Nahrungsmittelunverträglichkeit sehr wahrscheinlich.


Zur Abklärung sollte dann ein Allergietest und / oder Nahrungsmittelunverträglichkeitstest durchgeführt werden.

Andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten verursachen hingegen Symptome, die in der Regel erst Stunden oder Tage nach dem Verzehr der verantwortlichen Lebensmittel auftreten (verzögerte Nahrungsmittelunverträglichkeiten). Es lässt sich dann nur schwer ein Bezug vorhandener Beschwerden zu einzelnen Nahrungsmitteln feststellen.


In diesem Fall lässt sich allerdings mit verschiedenen Verfahren moderner Labordiagnostik sehr zuverlässig auf bestehende Nahrungsmittelunverträglichkeiten testen.



Diese Nahrungsmittelunverträglichkeiten können wir testen und behandeln:


  • Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit)
  • Fruktoseintoleranz (Fruchtzuckerunverträglichkeit)
  • Sorbitintoleranz (Sorbitunverträglichkeit)
  • Histaminintoleranz (Histaminunverträglichkeit)
  • Eiweißunverträglichkeiten
  • Weizenallergie und Weizensensitivität
  • Glutenunverträglichkeit und Glutensensitivität
  • Pseudoallergien auf Lebensmittelfarbstoffe und Lebensmittelzusatzstoffe
  • Pseudoallergien auf Nahrungsbestandteile natürlichen Ursprungs
  • IgG4-vermittelte Nahrungsmittelunverträglichkeiten (verzögerte Reaktion)
  • Kreuzallergien durch IgE-Antikörper (Kreuzallergien durch Nahrungsmittel)
  • IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien (Soforttyp)


Therapie der Nahrungsmittelunverträglichkeit:


Nachgewiesene Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten können wir mittels Pflanzenheilkunde, Darmsanierung, Enzymtherapie, Mikrobiologischer Therapie, Orthomolekularer Medizin, Akupunktur, Biochemische Therapie, Eigenbluttherapie, Entgiftung, Errnährungsberatung bzw. Ernährungstherapie und weiteren Maßnahmen gezielt behandeln.


In vielen Fällen ist mit den aufgeführten Behandlungsmethoden eine deutliche und lang anhaltende Besserung der Unverträglichkeitssymptome und eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität möglich.




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Die einzelnen Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Überblick
  • Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit): In Deutschland sind ca. 15 % der Bevölkerung laktoseintolerant. Laktose (Milchzucker) kommt in der Milch vor. Damit der Zucker im Dünndarm aufgenommen werden kann, muss er in die Einfachzucker Glukose und Galaktose gespalten werden. In der Schleimhaut des Dünndarms befindet sich das Enzym Laktase, das für diese Spaltung verantwortlich ist. Bei dieser Nahrungsmittelunverträglichkeit ist dieses Enzym nicht in ausreichender Menge vorhanden; der Milchzucker gelangt unvollständig gespalten in den Dickdarm und wird dort u.a. in Methan und Wasserstoff weiter verstoffwechselt. Diese Gase sorgen für die typischen Symptome einer Laktoseintoleranz: Blähungen, Durchfall, Übelkeit usw.

    Es gibt verschiedene Formen der Laktoseintoleranz. Häufig tritt diese Nahrungsmittelunverträglichkeit erst im späten Jugend- oder Erwachsenenalter auf. Als Säugling ist das Vertragen von Laktose überlebenswichtig, denn sie ist auch in Muttermilch enthalten. Mit zunehmendem Alter wird - zumindest bevor die Milchwirtschaft entstand - die Zufuhr von Milchprodukten weniger und die Laktaseproduktion niedriger. Daher spricht man hierbei von der primären oder natürlichen Laktoseintoleranz. Es gibt jedoch auch die absolute Laktoseintoleranz. Sie ist angeboren und die Säuglinge quälen sich schon in den ersten Tagen nach ihrer Geburt mit Durchfällen. Außerdem gibt es die sekundäre Laktoseintoleranz. Sie ist die Folge von verschiedenen Dünndarmerkrankungen wie Zölliakie und Morbus Crohn.

  • Histaminintoleranz (Histaminunverträglichkeit): Histamin ist ein körpereigener Stoff und wirkt als Gewebshormon sowie Neurotransmitter. Er kommt jedoch auch in vielen Lebensmitteln vor, wie beispielsweise in Nüssen, Rotwein, Fischkonserven und geräuchertem Fleisch. Ist man histaminintolerant, so ist der Körper nicht in der Lage das zugeführte Histamin angemessen zu verarbeiten. In der Folge kommt es zu einem Ungleichgewicht im Körper und dieser reagiert im Rahmen der Nahrungsmittelunverträglichkeit mit u.a. allergischen Hautreaktionen, Kreislaufbeschwerden, Magen-Darm-Beschwerden oder auch einer laufenden Nase.

    Eine Histaminintoleranz ist eine sogenannten Pseudoallergie - der Körper zeigt allergietypische Symptome, eine Reaktion des Immunsystems bleibt jedoch aus. Sie tritt bei schätzungsweise 1 - 3 % der Bevölkerung auf, wobei Frauen wesentlich häufiger betroffen sind als Männer. Liegen bereits Magen-Darm-Beschwerden vor erhöht dies die Wahrscheinlichkeit für Nahrungsmittelunverträglichkeiten im Allgemeinen, im Besonderen jedoch für eine Histaminintoleranz.
  • Fruktoseintoleranz (Fruktoseunverträglichkeit): Laut Statistiken leidet gut ein Drittel der deutschen Bevölkerung unter einer Fruktosemalabsorption. Dies bedeutet, dass die Fruktose nicht vollständig im Dünndarm verdaut wird, sondern weiter in den Dickdarm gelangt und dort aufgenommen wird. Bei einem Drittel der Betroffenen kommen dann Symptome einer Nahrungsmittelunverträglichkeit wie Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen hinzu - man spricht von einer Fruktoseintoleranz. Es ist davon auszugehen, dass bei den von Fruktoseintoleranz Betroffenen eine funktionelle Darmstörung besteht und dafür verantwortlich ist, dass die Symptome auftreten. Wird eine Fruktoseintoleranz nicht behandelt, durch bspw. eine entsprechende Diät, können in der Folge auch Darmschädigungen und Erkrankungen wie das Reizdarmsyndrom und Depressionen entstehen.
  • Sorbitintoleranz (Sorbitunverträglichkeit): Sorbit ist ein Zuckeraustauschstoff (bekannt als "Süßstoff") und wird bei gesunden Menschen über den Dünndarm aufgenommen - zumindest bis zu einer Menge von ca. 20 - 50 g/Tag. Darüber hinaus wirkt Sorbit bei allen Menschen u.a. abführend. Bei Patienten, die unter dieser Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden, sorgen jedoch schon kleinere Mengen für Symptome wie Blähungen, Bauchkrämpfe und Durchfall. Diese Symptome entstehen durch die Verwertung des Sorbits im Dickdarm. Ähnlich wie bei der Fruktoseintoleranz unterscheidet man ebenfalls die Sorbitmalabsorption (symptomfrei) und die Sorbitintoleranz, die von Symptomen begleitet wird. Eine Sorbitintoleranz geht sehr häufig mit einer Fruktoseintoleranz einher.
  • Glutenunverträglichkeit und Glutensensitivität: Gluten ist in den meisten Getreidesorten enthalten und eine Mischung verschiedener Proteine, die umgangssprachlich auch Klebereiweiß genannt wird. Bei allen drei der im Folgenden beschriebenden Arten der Glutenunverträglichkeit sorgt der Konsum glutenhaltiger Lebensmittel für eine Entzündung der Darmschleimhaut.

    Schon lange bekannt ist die Zöliakie. Bei ihr handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Sie ist angeboren, lässt sich eindeutig im Blut nachweisen und bei Betroffenen sorgen schon kleinste Mengen von Gluten für erhebliche gesundheitliche Probleme wie Durchfall, Bauchschmerzen und Übelkeit. Eine Therapie kann nur über eine lebenslange, strenge Diät erfolgen.

    Die Weizenallergie entsteht meist schon in der frühen Kindheit und nimmt dann häufig mit zunehmenden Alter ab. Manchmal wird sie jedoch auch erst im Erwachsenenalter erworben und bleibt dann in der Regel ein Leben lang vorhanden. Symptomatisch ist die Abgrenzung von Zöliakie und Weizenallergie schwierig. Aufschluss geben kann aber ein Bluttest, da der Körper bei einer Weizenallergie Antikörper gegen das Klebereiweiß bildet.

    Seit einigen Jahren wird auch immer häufiger über die Glutensensitivität berichtet. Die Symptome dieser Nahrungsmittelunverträglichkeit sind oftmals dieselben wie bei der Zöliakie, meist ist die Ausprägung jedoch weniger heftig und kleinere Mengen Gluten werden in der Regel gut vertragen. Außerdem können für Nahrungsmittelunverträglichkeiten eher untypische weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Erschöpfung, Depressionen und Übergewicht auftreten. Die Glutensensitivität ist bei entsprechender Therapie und Diät in einigen Fällen vollständig heilbar.


    Die Glutensensitivität wird erst seit einigen Jahren erforscht. Neueste Forschungserkenntnisse legen den Schluss Nahe, dass das Problem der Betroffenen bei dieser Nahrungsmittelunverträglichkeit nicht Gluten ist, sondern ein anderes in Weizen und ähnlichen Getreidesorten wie Dinkel und Grünkern enthaltenes Protein: Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI). Daher wird in der Fachsprache mehr und mehr von Weizensensitivität gesprochen und nicht mehr von Glutensensitivität.

  • IgG4-vermittelte Nahrungsmittelunverträglichkeiten:

    Neben Nahrungsmittelallergien vom Soforttyp (IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien), bei denen der Körper binnen Minuten mit Symptomen wie meist Schwellungen und Rötungen reagiert, gibt es auch die IgG4-vermittelten Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Meist ist eine durchlässige Darmschleimhaut - das so genannte Leaky Gut-Syndrom - mitauslösend für die Entstehung einer IgG4-vermittelten Nahrungsmittelunverträglichkeit.


    Beim Leaky Gut-Syndrom durchdringen vermehrt Allergene die Darmschleimhaut und es entstehen auf die Nahrungsmittel gerichtete Antikörper, die wiederum die spezifischen Symptome auslösen. Die Reaktion auf die konsumierten, auslösenden Lebensmittel erfolgt meist erst binnen 6 bis 72 Stunden, was das Herausfiltern der Auslöser durch Befragung oder ein Ernährungsprotokoll schwierig bis unmöglich macht.


    Typische Symptome von IgG4-vermittelten Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind Blähungen, Durchfall, Völlegefühl, Bauch-, Muskel-, Gelenk und Kopfschmerzen. Liegen diese Symptome vor, der Auslöser ist jedoch nicht klar zu definieren, so macht eine Testung auf IgG4-Nahrungsmittelunverträglichkeiten Sinn. Durch über mehrere Monate an die Testergebnisse angepasste Ernährungsrichtlinien sowie den Wiederaufbau der Darmschleimhaut mittels Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln ist mindestens eine Verbesserung, manchmal jedoch auch ein vollkommenes Verschwinden der verzögerten Nahrungsmittelunverträglichkeiten, möglich.

  • Kreuzallergien durch IgE-Antikörper:

    Manche Menschen, die unter einer Pollen- oder Hausstauballergie leiden, reagieren auch nach dem Genuss bestimmter Lebensmittel mit allergischen Beschwerden. Der Grund hierfür ist ein sehr ähnlicher Aufbau der in bspw. Pollen wie Lebensmitteln enthaltenen Proteine. Zunächst entwickelt sich bei den Betroffenen eine Pollenallergie. Der Körper identifiziert ein bestimmtes Protein der Pollen (fälschlicherweise) als gefährlich und entwickelt daraufhin eine allergische Reaktion. Manche Lebensmittel aber besitzen in ihrer Stuktur Proteine, die diesen Pollen-Proteinen sehr stark ähneln: Das menschliche Immunsystem bemerkt die Unterschiede nicht und reagiert bei Kontakt mit dem Lebensmittel nun ebenfalls allergisch - jedoch meist mit etwas anderen Beschwerden.


    Die häufigsten Symptome bei dieser Art von Nahrungsmittelallergie sind Reaktionen der Haut sowie im Besonderen der Mundschleimhaut wie Juckreiz, Rötungen, Schwellungen und Bläschenbildung. Seltener reagiert der Körper mit asthmatischen Beschwerden, Verdauungsproblemen und Herz-Kreislauf-Problemen. Typische Kreuzreaktionen sind zum Beispiel Birke - Apfel/Steinobst, Latex - Banane und Vogelkot - Eier/Geflügelfleisch.

  • IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien (Allergien vom Soforttyp):

    Die Typ-I-Allergie oder Allergie vom Soforttyp ist die häufigste aller Allergieformen. Anders als bei den bereits erläuterten Nahrungsmittelunverträglichkeiten erfolgt hier die Reaktion des Körpers immer umgehend nach Verzehr des Lebensmittels – das heißt binnen Sekunden oder Minuten. Tritt das Allergen mit den Körperzellen in Kontakt findet eine massive Histaminausschüttung statt. Diese führt zu den typischen Symptomen einer Soforttyp-Nahrungsmittelallergie. Dazu gehören Reaktionen der Haut wie Rötungen, Schwellungen, Juckreiz und Ausschläge sowie Heuschnupfen und asthmatische Beschwerden.


    Eine besonders schwere, lebensgefährliche Reaktion stellt der anaphylaktische Schock dar. Dieser tritt besonders häufig als Symptom einer Nussallergie (z.B. Erdnussallergie) auf und nach Insektenstichen. Im Besonderen in der Kindheit ist eine Besserung bis hin zum Verschwinden einer Nahrungsmittelallergie durch gezielte Ernährung und begleitenden Maßnahmen der Allergietherapie durchaus möglich.