Diplom-Biologe · Immunbiologe
Heilpraktiker · Diplom-Akupunkteur
Mikrobiologie · Genetik Biochemie · Neurobiologie
Wenn Sie von einem Medikament mit Nebenwirkungen hören, denken Sie vielleicht an eine körperliche Reaktion wie Hautausschlag oder Kopfschmerzen. Aber laut einer neuen großen US-Studie können viele häufig verschriebene Medikamente das Risiko einer Depression erhöhen. Wissenschaftler der University of Illinois in Chicago stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass einige Medikamente Depressionen als Nebenwirkungen haben können.
Die Liste der betroffenen Medikamente betrifft beispielsweise Herzmedikamente, bestimmte Sorten der Antibabypille und einige Schmerzmittel, welche von vielen Menschen genutzt werden. Mehr als ein Drittel der Medikamente, welche die 26.000 Teilnehmer während der Untersuchung nahmen, hatten eine Depression als mögliche Nebenwirkung, erläutern die Experten.
Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass 37 Prozent der verschreibungspflichtigen Medikamente eine Depression als mögliche Nebenwirkung aufwiesen. Wenn die Patienten eines der Medikamente einnahmen, erkrankten 7 Prozent an Depressionen. Nahmen die Patienten zwei dieser Medikamente ein, stieg die Rate der Betroffenen mit Depression auf 9 Prozent. Wenn Patienten drei oder mehr der betroffenen Medikamente einnahmen, erkrankten 15 Prozent an Depressionen.
Viele Menschen könnten überrascht sein, zu erfahren, dass ihre Medikamente, obwohl sie nichts mit Stimmungsschwankungen, Angstzuständen oder anderen normalerweise mit Depressionen verbundenen Zuständen zu tun haben, das Risiko erhöhen, depressive Symptomen oder gar eine Depressionen zu entwickeln.
Es ist nicht überraschend, dass der Einsatz von Medikamenten zur Behandlung von körperlichen Krankheiten wie Herz– und Lungenerkrankungen mit depressiven Symptomen einhergehen kann, da diese körperlichen Erkrankungen ihrerseits mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Krankheiten wie Depressionen verbunden sind.
Bei einigen Medikamente kann eine Depression eine häufig auftretende Nebenwirkung sein, wie beispielsweise bei bestimmten Antibabypillen. Es ist wichtig herauszufinden, ob es eine plausible Erklärung dafür gibt, warum bestimmte Medikamente eine Depression verursachen können, erklären die Mediziner. Zum Beispiel gebe es bei oralen Kontrazeptiva einen klaren Zusammenhang zwischen dem Hormonspiegel und der Stimmung, erläutern die Wissenschaftler weiter. Bei anderen Arzneimitteln, wie beispielsweise Herz-Medikamenten, sei es allerdings wesentlich schwerer herauszufinden, ob die Medikamente oder der Gesundheitszustand die Depressionen verursachen.
Wenn Sie Depressionen haben und solche Medikamente einnehmen, empfiehlt es sich Ihren Hausarzt oder einen Facharzt aufzusuchen um eine Abklärung vorzunehmen.