Diplom-Biologe · Immunbiologe
Heilpraktiker · Diplom-Akupunkteur
Mikrobiologie · Genetik Biochemie · Neurobiologie
Die Kryptopyrrolurie (KPU), die auch Hämopyrrolurie (HPU) oder Hämopyrrollaktamurie genannt wird, ist eine biochemisch-enzymatische Störung des „Pyrrol“-Stoffwechsels, die durch eine verstärkte Ausscheidung von Vitamin-B6 und Zink zu zahlreichen Symptomen führt.
Pyrrole sind Bestandteile des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin). Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) werden nach etwa 120 Tagen abgebaut, wobei aus dem Hämoglobin Pyrrole freigesetzt werden, die dann über die Leber abgebaut werden. Die Pyrrole werden in der Leber an Gallensäuren gebunden und über den Stuhl ausgeschieden. Bei der Kryptopyrrolurie / Hämopyrrollaktamurie ist dieser Vorgang gestört.
Die Pyrrole werden bei der Kryptopyrrolurie nicht vollständig an Gallensäuren gebunden, sondern als überschüssiges Pyrrol über die Nieren ausgeschieden und gelangen in den Urin. Das überschüssige Pyrrol bildet zunächst Komplexe mit Vitamin B6 und Zink. In Abhängigkeit von der Pyrrolkonzentration kann es somit zu einem Verlust der genannten Mikronährstoffe über den Urin kommen.
Die entstandenen Komplexe werden über die Nieren ausgeschieden und können im Urin mittels eines KPU-Test / HPU-Test auf Kryptopyrrolurie / Hämopyrrolurie nachgewiesen werden.
Die Kryptopyrrolurie / Hämopyrrollaktamurie ist keine Erkrankung, sondern eine Stoffwechselstörung, in deren Folge, durch den Verlust an Mikronährstoffen, diverse Krankheitsbilder entstehen können. Etwa 10 Prozent der Bevölkerung sind von dieser Stoffwechselstörung betroffen – Mädchen und Frauen leiden häufiger an Kryptopyrrolurie / Hämopyrrollactamurie als Jungen und Männer.
Aufgrund der Kryptopyrrolurie / Hämopyrrollaktamurie werden vermehrt Vitamin B6 und Zink ausgeschieden, aber auch Mangan, Magnesium und Chrom können verstärkt ausgeschieden werden, was zu einem Mangel an Mikronährstoffen führt und vielseitige Beschwerden hervorrufen kann, die man nicht gleich mit einer Kryptopyrrolurie / Hämopyrrollactamurie in Verbindung bringt.
Eine weitere Folge der Kryptopyrrolurie / Hämopyrrollaktamurie ist eine gestörte Entgiftung: Die hämhaltigen P450-Enzyme der Leberentgiftung arbeiten oft nicht optimal, was die häufig auftretenden Symptome wie Alkohol- und Medikamentenunverträglichkeit sowie die Belastung mit toxischen Metallen erklärt. Hier ist es besonders wichtig neben einer Substitution der Mikronährstoffe auf eine gezielte Entgiftung von Schwermetallen und Umweltgiften zu achten.
Der gestörte Hämoglobinmetabolismus wird möglicherweise durch die Einwirkung von Umweltschadstoffen oder Stressfaktoren (z. B. in Form von nitrosativem Stress) getriggert. Es scheint auch eine genetische Veranlagung zu bestehen, da von einem gehäuften familiären Auftreten berichtet wird.
Häufige Folgen einer Hämopyrrolurie können sein:
chronische Erschöpfung, chronisches Müdigkeits-Syndrom, Burnout-Syndrom, Schlafstörungen, Depressionen, Angststörungen, Fibromyalgie, multiple Chemikalienempfindlichkeit, Rücken- und Gelenkschmerzen, Schilddrüsenstörungen (Hashimoto Thyreoiditis), Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Histaminintoleranz, Reizdarmsyndrom, Aufmerksamkeitsstörungen (ADS / ADHS) etc.
Neben dem KPU-Test /HPU-Test (Test im Urin) ist ein Test auf die entsprechenden Mikronähstoffe (Mikronährstoffdiagnostik im Vollblut), auf Vitamin B6 sowie Zink, Mangan und Magnesium sinnvoll. Zusätzlich kann ein Test auf toxische Schwermetalle (Schwermetalltestung) angezeigt sein, da diese im Verdacht stehen, die Kryptopyrrolurie / Hämopyrrollaktamurie auszulösen.