Ralph Gadow

Diplom-Biologe · Immunbiologe
Heilpraktiker · Diplom-Akupunkteur

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Mikrobiologie · Genetik
Biochemie · Neurobiologie

Akupunktur und Reizdarm

Dez 9, 2021

Das Reizdarmsyndrom ist eine der häufigsten gastroenterologischen Diagnosen. Es handelt sich hierbei um eine funktionelle Magen-Darm-Störung, der keine erkennbare organische Ursache oder ein organischer Schaden zugrunde liegt. Etwa fünf Prozent der Bevölkerung leidet unter dieser Problematik.

 

Typische Beschwerden, die durch das Reizdarmsyndrom verursacht werden können, sind unter anderem Schmerzen oder Unwohlsein im Magen und im Darm, veränderter Stuhlgang, Verstopfung oder Durchfall, Völlegefühl, Blähungen, Blähbauch, Darmgeräusche, Krämpfe und Übelkeit.

 

Neben diesen Symptomen sind auch Begleiterscheinungen möglich. Diese können von Müdigkeit und Erschöpfung, über Schlafstörungen bis hin zu Kopfschmerzen und Migräne reichen. Parallel ist auch das Auftreten eines Reizmagens möglich. Die Lebensqualität ist häufig deutlich beeinträchtigt.

 

Eine Behandlung des Reizdarmsyndroms ist in den meisten Fällen nicht mithilfe der Schulmedizin möglich. Die meisten Betroffenen sprechen in der Regel nur unzureichend auf verfügbare Medikamente an, die Wirkung ist zudem häufig nicht von Dauer und es können verschiedene Nebenwirkungen auftreten.

 

Für das Reizdarmsyndroms stehen jedoch effektive Behandlungsmöglichkeiten aus der Naturheilkunde und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zur Verfügung, unter anderem die Akupunktur, die bereits seit mehr als zweitausend Jahren angewendet wird. Die Akupunktur zählt bei der Behandlung des Reizdarm zu einer der effektivsten Methoden.

 

Durch die gezielte Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte mit dünnen Nadeln ist es möglich, eine Besserung sowohl bei chronischen als auch bei funktionellen Magen-Darm-Störungen zu erreichen, indem beispielsweise die Weiterleitung von Schmerzsignalen gehemmt wird. Eine Wirkung auf das Nerven-, Hormon- und Immunsystem konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden. In der Traditionellen Chinesischen Medizin gibt es fast 400 Akupunkturpunkte, die beim Einstechen mit einer dünnen Akupunkturnadel therapeutische Wirkung zeigen können. Die gilt u.a. bei der Akupunktur des Reizdarmsyndroms.

 

In einer chinesischen Studie zur Akupunktur des Reizdarms wurde eine hohe Effektivität der Behandlung festgestellt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe erfuhr die Akupunkturgruppe eine deutliche Beschwerdelinderung. Die Vorteile der Akupunktur hielten auch 18 Wochen nach Studienbeginn noch an. Außer der Entstehung von Hämatomen (blauen Flecken) und leichten Schmerzen bei der Akupunktur durch die Nadeln selbst, wurden keine weiteren Nebenwirkungen bei der Akupunktur des Reizdarmsyndroms berichtet.

 

Auch eine Studie aus Heidelberg ergab, dass die Akupunktur bei Patienten mit Reizdarm einen positiven Effekt auf das parasympathische Nervensystem und damit die Beschwerden der Erkrankten hatte. Das Stresshormon Cortisol sank in den Untersuchungen nach der Behandlung mit Akupunktur deutlich, gleichzeitig wurde der Parasympathikus gestärkt, wodurch es zu einer Besserung der Schmerzen kam. Diese Ergebnisse wurden in der Placebo-Gruppe nicht erreicht, was für eine Wirksamkeit der Behandlung des Reizdarms mit Akupunktur spricht.

 

Durch die Akupunktur lässt sich messbar der Stress-Hormon-Level senken. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Verdauungsfunktion und nimmt eine Schlüsselrolle bei der Behandlung des Reizdarmsyndroms ein. Zudem lassen sich Schmerzen, die beim Reizdarm auftreten können, durch die Akupunktur nachweislich lindern. Weiterhin kann, nach den Erfahrungen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mithilfe der Akupunktur, die Verdauungsfunktion häufig effektiv gestärkt werden.

 

Für Betroffene ist die Behandlung des Reizdarmsyndroms mit einer Akupunktur in jedem Fall eine vielversprechende Behandlungsoption, insbesondere, da medikamentöse Behandlungen oft keine zufriedenstellenden Ergebnisse zeigen und die Akupunktur bisher in verschiedenen Studien gute Ergebnisse erzielen konnte sowie fast keine Nebenwirkungen verursachte.